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Holzbau Kompakt: Abläufe in der Planung besser verzahnen

Architekt Frank Lattke (2.v.l.) referierte bei der Reihe Holzbau Kompakt über das internationale Forschungsprojekt leanwood, das die Abläufe in der Holzbauplanung verschlanken soll.

„Die Branche ist gut aufgestellt. Man kann sagen, wir sind im Zeitalter des Holzbaus angekommen.“ Mit diesen Worten begrüßte Dipl.-Ing. Frank Lattke die 30 Teilnehmer zur dritten Holzbau Kompakt-Veranstaltung am 27. April 2017.

Lattke ging noch weiter: „Der mitteleuropäische Alpenraum ist federführend. Eine weltweite Spitzenkompetenz ist hier vertreten.“ Ein großes Aber gibt es dennoch: Die bestehenden Strukturen von aufeinander folgenden Einzelschritten in Bezug auf Planung, Ausschreibung, Bau, usw. stellen ein großes Hemmnis dar.

Genau hier setzt leanwood an. Planungsprozesse, Kommunikations- und Kooperationsstrukturen werden neu überdacht. Die gesamte Abwicklung des vorgefertigten Holzbaus wird verschlankt. 

Internationales Forschungsprojekt

leanwood ist ein internationales Forschungsprojekt. Lattke ist einer der Initiatoren und Partner des Projektes, bei dem es vor allem darum geht, eine Produktionssteigerung im modernen Holzbau zu erreichen. Ein entscheidender Knackpunkt ist dabei die Schnittstelle zwischen der Werkplanung der Architekten und der Bauplanung.

Das ausführende Holzbau-Unternehmen kommt oft erst spät hinzu

Nach wie vor wird in Deutschland die Planung von der Ausführung weitestgehend getrennt. Ein erster Kontakt zwischen dem Architekten und der ausführenden Firma geschieht klassischerweise erst, wenn bereits 62 Prozent des Architektenhonorars umgesetzt sind. Meist fehlt so jedoch die spezialisierte Holzbau-Kompetenz in der Planungsphase.

Hinzu kommt, dass die Schnittstellen der Planung zwischen Architekt, Tragwerksplaner, Haustechnikplaner und Brandschutzplaner nicht klar genug definiert sind, was oftmals zu Irritationen, Fehlern und fehlender Verantwortlichkeit führt.

Besserer Ablauf durch zwei Lösungen möglich:

Zum einen muss die Holzbaukompetenz früher in das Planungsteam integriert werden. Dies hat den Vorteil, dass holzspezifische Nachbesserungen in der Planung weitestgehend vermeidbar sind. Außerdem können Kosten und Termine früher und verbindlicher angegeben werden.

Zum anderen muss die Vergabe des Holzbaus in einem früheren Planungsstadium erfolgen, um integrative Planung zusammen mit dem ausführenden Unternehmen betreiben zu können.

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